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Pflegeheim "Haus am Weddigenufer" für Menschen mit Suchterkrankungen - Kolleg*innen erzählen

Pflege für Menschen mit Suchterkrankungen ist anders – ganz anders als die Arbeit in einem klassischen Pflegeheim. Die knapp 80 Bewohner*innen in unserem „Haus am Weddigenufer“ in Hannover in der Calenberger Neustadt nahe Linden sind im Schnitt 10 Jahre jünger. Viele trinken Alkohol – und wir akzeptieren, dass nicht jede*r aufhören kann. Wer Heroin konsumiert hat, kann bei uns substituiert werden. Manche waren obdachlos, einige sind psychisch krank. Wir nehmen sie so, wie sie sind, egal was vorher passiert ist. Wir geben ihnen ihre Würde zurück.

"Dass die individuellen Freiheiten der Bewohner hier einen ganz anderen Stellenwert haben, das finde ich sehr ansprechend"

André, Altenpfleger

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...erzählt André. Im „Haus am Weddigenufer“ begleitet er als Altenpfleger Menschen im Alter von 26 bis über 90. „Wir haben einen großen Anteil von suchterkrankten Bewohnern, die mit Alkoholismus zu tun haben. Wir haben auch Leute mit einer Crack- oder Heroin-Vergangenheit, die dann hier vor Ort substituiert werden können.“ Auch einige klassische Pflegeheimbewohner*innen haben im „Haus am Weddigenufer“ in Hannover ein Zuhause gefunden. „Jeder Tag ist ein bisschen anders. Das Klientel ist halt sehr, sehr eigensinnig.“ „Dass die individuellen Freiheiten der Bewohner hier einen ganz anderen Stellenwert haben und dass man die Bewohner mit ihrem Querkopf auch so sein lässt, wie sie halt sind, das finde ich sehr ansprechend.“ Herausfordernd ist mitunter die Verständigung: „Wir haben Leute aus Polen, aus Russland, die nur rudimentäre Deutschkenntnisse haben. Wir haben Aphasiker. Und natürlich wird hier auch mal fließend alkoholisch gesprochen.“ Dann bemüht er sich darum, Ruhe zu bewahren und zu deeskalieren, unterstützt vom Sozialdienst. „Für Leute, die gar keine Erfahrung in dem Bereich haben, haben wir hier ein Team von Praxisanleitern“, erzählt André, und Kolleg*innen, die gerne erklären, was hier anders läuft als woanders.

"Wir werden viel von unserer Leitung unterstützt, was Fort- und Weiterbildungen angeht“

Sarah, Altenpflegerin

„Ausschlaggebend war für mich, dass hier mit Suchtkranken gearbeitet wird“...

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...erzählt Sarah, die seit ihrer Ausbildung zur Altenpflegerin im Pflegeheim „Haus am Weddigenufer“ in Hannover arbeitet. Seitdem hat sich viel getan, inzwischen ist sie Hygienebeauftragte, Qualitätsmanagementbeauftragte und Praxisanleiterin. „Wir werden viel von unserer Leitung unterstützt, was Fort- und Weiterbildungen angeht.“ Im Vergleich zu anderen Pflegeheimen erlebt sie den Umgang mit den Bewohner*innen als sehr offen. „Wir arbeiten sehr bewohnerorientiert ohne Zeitdruck. Wir versuchen sie so gut es geht zu unterstützen in dem, was sie machen und wie sie es machen, auch wenn das bedeutet, dass sie trinken. Viele unserer Bewohner kommen von der Straße.“ Erfolgsmomente erlebt sie, wenn Bewohner*innen ihren Alltag zunehmend selbstständiger gestalten. Und in Konfliktsituationen versucht sie gemeinsam mit Kolleg*innen zu schlichten. Alles in allem, findet Sarah, braucht man „eine hohe Toleranzschwelle, sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen.“

"Ich habe lange im Hotel gearbeitet, das war viel stressiger"

Eren, Koch

"Ich habe lange im Hotel gearbeitet, das war viel stressiger. Hier habe ich einen ganz ruhigen Arbeitsplatz“...

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...erzählt Eren, der im Pflegeheim „Haus am Weddigenufer“ in Hannover für die 75 Bewohner*innen kocht. Um 7 Uhr beginnt sein Arbeitstag und schon um 14 Uhr hat er Feierabend. Nicht nur das Mittagessen zu zaubern ist sein Job, er erledigt auch die Bestellungen, achtet auf die Hygiene und packt mit an, wenn die Kolleginnen aus der Küche und Hauswirtschaft Unterstützung gebrauchen können. Nachmittags verbessert Eren seine Deutschkenntnisse im Sprachkurs. „Die Hälfte zahlt mein Arbeitgeber, die andere Hälfte zahle ich“, erzählt er. „Ich mag meinen Arbeitsplatz und finde es hier sehr gut!“

"Es ist immer was Neues, man arbeitet nicht wie am Fließband"

Anna, Küchen- und Hauswirtschaftshelferin

„Als Zeitarbeiterin wollte ich mich nie fest einstellen lassen. Seit ich im Haus am Weddigenufer bin, weiß ich: Das ist genau das, was ich immer gesucht habe“...

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...erzählt Anna, die als Küchen- und Hauswirtschaftshelferin in unserem Pflegeheim in Hannover arbeitet. „Hier will ich bleiben, hier gefällt mir alles: Von den Aufgaben über die Kolleg*innen und Bewohner bis zu den Abläufen – es macht einfach Spaß, hier zu arbeiten. Es ist immer was Neues, man arbeitet nicht wie am Fließband.“ Anna bereitet das Frühstück oder Abendessen vor, deckt den Tisch, gibt das Mittagessen aus und kümmert sich um den Abwasch. Das „Haus am Weddigenufer“ ist ein besonderes Pflegeheim: Hier leben Menschen mit Suchterkrankungen. „Sie sind noch viel flotter. Natürlich haben sie ihre guten und schlechten Tage. Sie haben Einiges erlebt und ich freue mich, wenn ich ihnen mit kleinen Dingen eine Freude machen kann. Dann weiß derjenige, er wird immer noch als Mensch behandelt. Die Bewohner sind einfach toll!“, findet Anna. „Jeden Tag passiert etwas Neues, man ist manchmal nicht vorbereitet, aber man schafft das trotzdem. Wenn jemand Spaß an so einer Arbeit hat und gerne mit Menschen arbeitet, ist er hier richtig.“

Du hast Lust auf die besondere Arbeit mit Menschen mit Suchterkrankungen im „Haus am Weddigenufer“? Willkommen im Team!

Lerne uns kennen in der Pflege als Altenpfleger *in, Gesundheits- und Krankenpfleger *in, Heilerziehungspfleger *in, Pflegefachmann / Pflegefachfrau, Pflegehelfer *in / Pflegehilfskraft oder für eine Praxisphase im Rahmen deiner Pflegeausbildung.

In unserem Hauswirtschaftsteam bist du (m/w/d) herzlich willkommen als Hauswirtschafter *in, Diätkoch, Koch / Köchin, Systemgastronom *in, Ökotrophologe o.ä. und auch als Hauswirtschaftshelfer *in / Küchenhilfe mit Erfahrung in einer Großküche.

Unser Sozialdienst freut sich über deine Verstärkung als Sozialpädagoge *in oder als Alltagsbegleiter *in mit einer entsprechenden Qualifikation und Erfahrung.

Du wohnst noch nicht in Hannover? Kein Problem, wir bieten dir übergangsweise ein Zimmer!

Auch ausländische Krankenpfleger*innen im Anerkennungsverfahren und mit Wohnsitz in Deutschland können sich bewerben. Nach einer Kennenlernphase als Pflegehelfer*in unterstützen wir beim berufsbegleitenden Anerkennungsverfahren auf dem Weg zur unbefristeten Einstellung als Fachkraft. Dafür sind wir mit einem Qualitätssiegel ausgezeichnet worden.

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