Von den Auswirkungen der weltweiten Corona-Krise sind auch in Hannover nicht alle Menschen gleich betroffen. Fakt ist, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen stärker unter der Pandemie leiden als andere. Personen mit niedrigem sozialem Status sind z.B. stärker von den gesundheitlichen Folgen der Krise betroffen. Über das Ausmaß der wirtschaftlichen und vor allem psychosozialen Auswirkungen auf die Stadtgesellschaft wird aus Sicht des Paritätischen Hannover noch zu wenig diskutiert.
Freie Träger, die soziale Dienstleistungen erbringen, mussten ihre Angebote genauso ad hoc umstellen wie alle anderen Unternehmen auch. Mit chronisch knappen Mitteln wurde nach digitalen Alternativen gesucht. Neue (Hygiene-)Konzepte für „pandemisch unbedenkliche“ Betreuungs- und Unterstützungsangebote wurden entwickelt, damit der Kontakt zu den Klient*innen nicht abreißt bzw. dringend notwendige Hilfsangebote aufrechterhalten werden können. „Die sozialen Angebote in Hannover gehören aus meiner Sicht eindeutig zu den tragenden Säulen unserer Stadtgesellschaft“, sagt Georg Steimann, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverband Hannover. „Ihre finanzielle Perspektive gilt es jetzt über 2020 hinaus zu sichern, damit bereits bestehende soziale Probleme durch die Auswirkungen der Pandemie nicht noch weiter verschärft werden“. Die Haushaltsplanungen für die Jahre 2021 und 2022 sind im Gange und die voraussichtlich deutlich reduzierten Finanzmittel der Stadt werden jetzt verplant. Es liegt auf der Hand, dass für die Landeshauptstadt Hannover Einsparungen unerlässlich sind und das führt zu Unsicherheiten bzw. Ängsten, insbesondere bei den freien Trägern in der sozialen Arbeit. „Es wäre der falsche Schritt, die jüngsten Errungenschaften - wie z.B. die Einführung der Dynamisierung von Zuwendungen nach langen Stillstand - nun wieder über Bord zu werfen“, so Steimann.
Im Rahmen von kleinen Diskussionsrunden mit „Wohnzimmeratmosphäre“, zwischen Vertreter*innen der Ratsfraktionen und Vertreter*innen von sozialen Einrichtungen, sollen die Auswirkungen der Corona Pandemie erörtert werden.
In unserer Broschüre aus 2018 https://bit.ly/3jUQdJ2, die leider vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie aktueller ist denn je, wird die schwierige Situation der freien Träger ausführlich dargestellt.