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Auf dem Weg zur Inklusion

Erstellt von Bianka Bradler |

Einblicke in die Paritätische Kita Wietzegraben: Eine Mitarbeiterin berichtet...

Kita-Kinder kommen aus ganz unterschiedlichen Familien und Lebenssituationen. Teilhabe für alle Kinder zu ermöglichen, wie kann das im Kita-Alltag gelingen? Mira erzählt es euch!

Unsere Paritätischen Kitas Wietzegraben im Sahlkamp und Nikolaas-Tinbergen-Weg in Großbuchholz haben sich auf den Weg zu einer inklusionsförderlichen Kita gemacht. Unterstützt werden sie von der Stadt Hannover, die gemeinsam mit der Hochschule Hannover das Programm "Hannoversche Kindertagesstätten auf dem Weg zur Inklusion" entwickelt hat. Als heilpädagogische Fachkraft begleitet Mira das Team in der Kita Wietzegraben in diesem Veränderungsprozess.

Wie können wir Benachteiligungen abbauen und den Zugang zu Bildung erleichtern, egal, welche Begabungen oder welches Geschlecht ein Kind hat, ob seine Familie eine Migrationsgeschichte mitbringt und welche Sprache zu Hause gesprochen wird oder wie knapp das Geld daheim ist? Und wie können wir die Chancen nutzen, die die Vielfalt der Familien und nicht zuletzt auch der Kolleg*innen mit sich bringt?

Auf diese Fragen wird jede Einrichtung andere Antworten finden. Denn Inklusion ist ein Thema mit vielschichten Facetten. Nachhaltig wird die Weiterentwicklung erst, wenn sie zur jeweiligen Kita passt. „Das fand ich so spannend, dass ich keine Vorgaben für die Mitarbeitenden mache, sondern unterstützend tätig bin, koordiniere und moderiere“, erzählt Mira. „Ich darf sehr selbstständig arbeiten und zugleich die Leitung und die Kolleg*innen beraten, die auch Themen an mich rantragen. Außerdem bin ich eng mit unserer Leitung im Austausch, um mich abzustimmen, welche Themen sich aus dem Alltag ergeben.“

Alle am Programm beteiligten Kitas nehmen für die Analyse und Reflexion den „Index für Inklusion“ zur Hilfe. „Wir haben uns daraufhin zum Beispiel die Raumstruktur in der offenen Arbeit angeschaut: Sind die Räume für jedes Kind zugänglich, für alle Altersstufen, die Geschlechter? Ist die Einrichtung reizüberflutend oder klar und brauchen wir Piktogramme, wo etwas zu finden ist? Das war ein großes Thema. Auch Partizipation ist uns wichtig. Wir haben angelehnt an den Index Mitarbeitende, Eltern und nun auch Kinder befragt, das werten wir gerade aus, und wir beschäftigen uns gemeinsam mit den Kindern auch mit Kinderrechten. Gerade liegt ein Fokus auf Streitschlichtern im Hort, da werden wir eine Ausbildung für interessierte Kinder anbieten. Auch unser ressourcenorientiertes Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren wird im Rahmen des Programmprozesses erweitert und überprüft.“

Ganz zentral sind auch die Beratung der Eltern und die Vernetzung im Stadtteil, um Barrieren abzubauen und Übergänge zu erleichtern, auch durch Kooperationen mit Grundschulen und einer Partner-Kita. „Hier im Sahlkamp sind viele von Armut betroffen, auch Kindeswohlgefährdung ist ein Thema oder Familien suchen Freizeitangebote. Wir geben Tipps zu Anlaufstellen, denn es gibt viele Unterstützungsmöglichkeiten, aber mitunter sind sie gar nicht bekannt. Der Sahlkamp ist ein sozialer Brennpunkt, ich habe mich aber auch genau deshalb für diese Einrichtung entschieden. Ich finde das sehr spannend, mit dem Klientel zu arbeiten, weil man hier sehr viel erreichen und die Eltern unterstützen kann. Bei Elterngesprächen hab ich das Gefühl, dass ich viel zurückgeben kann, das find ich total schön. Man merkt, dass die Kinder sehr viel brauchen, und das kann man ihnen hier in der Kita auch geben“, schwärmt Mira. „Und es ist ein Stadtteil, wo viele Sprachen gesprochen werden. Die kulturelle Vielfalt in unserer Kita finde ich wichtig als Aspekt des Inklusionsprogramms.“

„Ich merke, dass ich hier im Haus sehr gut angekommen bin, dass meine Rolle klar ist und die Kolleg*innen mich um Rat fragen und mir auch Rückmeldungen geben. Das Thema Inklusion ist in den Dienstbesprechungen präsent und außerdem tausche ich mich trägerübergreifend mit den anderen Programmkitas aus. Alle sind sehr motiviert, auch wenn es eine Herausforderung ist, im Kita-Alltag mit begrenztem Personal, gerade in Corona-Zeiten, als Team Strukturen inklusionsförderlich weiterzuentwickeln“, meint Mira.

Und Elke, die die Kita Wietzegraben leitet, ergänzt: „Davon, dass wir im Rahmen des Programms inklusive pädagogische Handlungsansätze implementieren und erproben, erhoffen wir uns letztlich, für alle Kinder einen Zugang zu einem individuellen und erfolgreichen Bildungsweg zu schaffen – so wie es auch die UN-Behindertenrechtskonvention mit dem Recht auf gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen vorschreibt. Auch für die Kinder, die keinen anerkannten Förderbedarf nach SGB VIII haben, möchten wir die Rahmenbedingungen verbessern. Und wir wollen dazu beitragen, dass Hilfen zur Erziehung gar nicht nötig werden.“ Weitere Infos zum Programm findet ihr unter https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Soziales/Kinder-Jugendliche/Kinderbetreuung/Kindertagesst%C3%A4tten-in-der-Stadt-Hannover/Auf-dem-Weg-zur-Inklusion.

Du hast Lust auf die Arbeit im offenen Konzept mit einer inklusiven Haltung? Aktuell suchen wir in der Kita Wietzegraben Erzieher*innen, Heilpädagog*innen, Sozialpädagog*innen, Grundschullehrer*innen oder andere pädagogische Fachkräfte. Auch zehn Kinder mit sozial-emotionalem Förderbedarf sind am offenen Konzept beteiligt, für ihre Begleitung ist ebenfalls eine Stelle frei. Und wenn du gerne mit Grundschulkindern zusammenarbeitest, bist du im Hort willkommen. Alle Stellenausschreibungen aus unseren Kitas und Familienzentren findest du unter www.paritaetischer-hannover.de/jobs/stellenangebote/.

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